U.S-Zeitungsausschnitt am 30.07.1997
gl. junge amerikanische Taekwondoka kämpft hervorragend...


Heather Lindstrom in ihrem weißen Trainingsgewand liefert einen präzisen, scharfen kick. Ihre blauen Augen durchdringen den Gegner. Da sie seit ihrer Geburt gehörlos ist, hört sie die Rufe der Schüler nicht, die das Studio in der Sring Street/ USA durchdringen.
Taekwondo gibt Heather körperlich und emotionale Kraft und stärkt ihr Selbstbewußtsein. Sie ist erst 14 Jahre alt, aber schon Trägerin des schwarzen Gurtes. Eines ihrer Ziele im Leben ist es, anderen gehörlosen Kindern Taekwondo beizubringen. Damit beginnt sie schon bei ihren Schulkollegen in der American School for the Deaf in West Hartford und in Healthkick, dem Kampfkunststudio in Stafford Springs.

"Sie ist sehr konzentriert", sagt Jackie Baxter, eine Kollegin im Studio, über Heather. Sie schätzt Heathers Disziplin und Ausdauer, essentielle Eigenschaften für den Kampfkunst. Gegenwärtig verbringt Heather 2 Stunden am Tag im Studio, eine davon um dazulernen und sich zu verbessern, die zweite, um weniger fortgeschrittenen Schülern zu helfen, bis sie selbst ein Gruppe übernehmen kann.
Ihre Mutter, Robin, erzählt, daß Heather vor 4 Jahren, als sie mit Taekwondo begann, Angst hatte. Besonders davor, von einem Lehrer, der nicht Gebärdensprache benutzte, unterrichtet zu werden und ihn vielleicht nicht zu verstehen. Gelernt hat sie: durch Beobachtung und Nachahmung. Nach einigen Studnen fand die damals Zehnjährige sogar, das Lernen sei leichter für sie, da sie nicht durch Lärm und Gespräche rundherum abgelenkt werde.

Sie ist eine leise und geduldige Lehrerin, sagt Jackie Baxter über Heather. Sie zeigt den SchülerInnen jede Bewegung langsam und zwingt sie so dazu , sich auf die Bewegung selbst zu konzentrieren. Außerdemwill sie gemeinsam mit jackie Baxter und der Lehrerin des Studios, Carol Ann Covensky, eine Gebärde für jede Taekwondo-Bewegung erfinden. Damit will sie nachkommenden SchülerInnen das Lernen erleichtern.

Es ist ein durchaus regelmäßiger Anblick, sie zu sehen, wie sie KollegInnen in der Schulpause Bewegungen oder Techniken vorführt oder ihrem kleinen Bruder, dem fünfjährigen Joshua, der selbst schon Taekwondo- Schüler ist, was zu zeigen. "Sie ist eine Freude und Inspritation" sagt Jackie Baxter über sie, die Mutter von Heathers bester Freundin, Kaalyn, 11. Vor vier Jahren hat Jackie Baxter begonnen, Gebärdesprache von Heather zu erlernen. Heute kann sie genung, um für sie zu dolmetschen.

In der Gruppe von vorherrschend Buben ist Heather keine leichte Gegnerin: sie ist die erste gehörlose Person in der amerikanischen Chung Do Kwon Association mit einem schwarzen Gurt.
"Sie haben einen ordentlichen Respekt vor ihr", meint ein Taekwondo- Lehrer und Besitzer des Healthkick Kampfkunststudios, James Covensky. "Sie ist einfach so konzentriert und respektvoll. Man könnte sagen, gehörlos zu sein, schränkt sie ein, aber sie hat die natürliche Begabung für eine exzellente Taekwondo-Schülerin."
Covensky deutet auf ihre hohen und kräftigen Kicks.Trotzdem ringt sie mit manchen komplizierten Techniken zum Beispiel mag sie "Forms" nicht.Als Baxter das Wort gebärdet, weicht Heathers Lächeln einer Grimasse.
"Forms" bedeutet, daß Gegner von allen Seiten auf einen zukommen, ein beängstigendes Erlebnis für jemanden, der sich nicht auf Geräusche verlassen kann. Da war dann allerdings kein Zeichen der Angst in Heathers Gesicht, noch in ihrer Fähigkeit, die Gegner abzuwehren.
Ihre Mutter sagt, sie sei erleichtert, daß ihre Tochter Selbstverteidigung beherrsche. Es beunruhige sie, daß ihre Tochter jemanden, der sich von hinten nähert, nicht hören kann. Sie wolle nicht, daß ihre Tochter sich verletzbar fühle.
Laurie St. Amand, eine Schwarzgurtträgerin, deren Tochter Elyse gehörlos ist, sagt, daß Taekwondo, diese Angst vermindert. "Es gibt Dir die Beruhigung, daß sie sich selbst verteidigen können", meint sie, die ihre Tochter dieses Jahr für den Kampfkunst einschreiben lassen will.

St. Amand meint, es sei manchmal schwierig für gehörlose Kinder, ihre Wünsche zu kommunzieren, speziell wenn sie noch jünger sind." Wenn die Frustration groß ist, gibt Kampfkunst ihnen die Möglichkeit, Frustation und Stress abzubauen, und es lehrt ihnen Selbstbeherrschung."

Robin Lindstrom erzählt, wenn sie an die Erfolge und Fortschritte ihrer Tochter denke, nicht nur in Taekwondo, aber in ihrem gesamten Leben, bekomme sie Gänsehaut. Sie erinnert sich an den Tag, an dem sie erfuhr, daß ihre damals einjährige Tochter gehörlos sei und ihre damaligen Gedanken an das Leben vor ihr. "Ich wußte, daß diese kleine Hände ihr ganzes Leben lang arbeiten würden. Aber ich ahnte nicht, daß sie Holz und Ziegel brechen würden"